Wie funktioniert der ‚Mikro-Bürger*innenrat‘

Der Mikro-Bürger*innenrat geht auf die Methode der Planungszellen von Prof. Peter Dienel zurück, die er bereits in den 1970ger Jahren entwickelt hat. Als Methode für gelingende gemeinsame Gestaltung des Gemeinwesens durch die Bürger*innen selbst wurde sie seitdem häufig erprobt. Peter Dienel nannte das Ergebnis dieser Planungszellen ein Bürgergutachten.

Die „Planungszelle“ definiert Dienel

  • Gruppe von 25 nach einem Zufallsverfahren ausgewählten Bürger*innen
  • aus erster Hand informiert und assistiert von zwei Prozessbegleitern
  • erarbeiten Lösungen für ein ihnen vorgegebenes, als schwer lösbar geltendes Problem
  • Zufalls-Juroren werden für vier Tage von ihren arbeitstäglichen Verpflichtungen freigestellt und für diese Zeit vergütet
  • Mehrere solche Planungszellen arbeiten nach dem gleichen Muster
  • Ihre Ergebnisse werden nach deren Abschluss zusammengeführt und als Bürgergutachten veröffentlicht

Aus dieser Definition ergeben sich nach Dienel neun Charakteristika der Planungszelle. Anzeigen

Der Mikro-Bürger*innenrat von Wolfgang Scheffler

Weil Dienels Format sehr aufwendig ist hat Wolfgang Scheffler ein viel kürzeres Verfahren mit nur einer Planungszelle entwickelt, das er Mikro-Bürger*innenrat nannte. So soll sichergestellt werden, dass das Verfahren viel häufiger und einfacher eingesetzt werden kann. Mittlerweile wurden alleine in Deutschland mehr als 300 Mikro-Bürger*innenräte mit guten Erfahrungen durchgeführt.

Die kurze Form der Dienelschen Planungszelle enthält alle für einen erfolgreichen Prozess wichtigen Elemente und erfordert weniger zeitlichen sowie organisatorischen Aufwand.

Gemeinsamkeiten der beiden Formate

Unterschiede der beiden Formate