Die 25 Teilnehmer*innen des Mikro-Bürger*innenrates durchlaufen je nach Fragestellung eine oder mehrere Arbeitsrunden. Eine Arbeitsrunde besteht jeweils aus drei Teilen mit je 30 Minuten. Eine komplette Arbeitsrunde dauert also 90 Minuten.
Begrüßung / Expertenbriefing
Der erste Teil ist eine bis zu 30 minütige fachliche Einführung zu der Fragestellung durch einen oder mehrere Fachleute. Diese vermitteln notwendige Fakten und Hintergründe sowie wichtige Perspektiven zur Fragestellung, damit die Teilnehmer*innen informierte Empfehlungen erarbeiten können. Es sind nur inhaltliche Fragen erlaubt, keine Diskussionen oder Meinungsäußerungen.
Gruppenarbeit
In den zweiten 30 Minuten wird die Gruppe in zufällig ausgewählte Fünfer-Gruppen aufgeteilt, die getrennt voneinander ihre wichtigsten drei Empfehlungen erarbeiten und auf vorbereiteten Formblättern dokumentieren.
Sammeln der Ergebnisse / Priorisierung
Im letzten Drittel kommen alle 5 Fünfer-Gruppen wieder zusammen und jeweils eine Sprecherin liest die Empfehlungen vor, die alle an einer große Wand gesammelt werden. Anschließend verteilen alle 25 TeilnehmerInnen ihre vorher verteilten 5 Punkte auf ihre persönlichen Lieblingsempfehlungen. Dabei können die 5 Punkte beliebig verteilt werden. Zum Schluss werden die Empfehlungen inhaltlich etwas geordnet und die Empfehlungen mit den meisten Punkten ermittelt.
Nach der Begrüßung sollte der Ablauf des Mikro-Bürger*innenrates mit Hilfe eines Plakates vorgestellt werden.
Die Fachleute sollen keine Lösungen präsentieren, sondern alle zu beachtenden Aspekte. Durch das Experten-Briefing sollen die Teilnehmer eingeladen sein, kreativ und lösungsorientiert an dem Thema zu arbeiten.
Bei mehreren Arbeitsrunden werden die Fünfer-Gruppen immer wieder neu und zufällig zusammengesetzt, sodass sichergestellt ist, dass keine Gruppendynamik oder Meinungsführerschaft entsteht.
Die Fünfer-Gruppen werden nicht moderiert, weil sie sich selber moderieren. Die Erfahrung zeigt, dass bei einer Gruppe von fünf zufällig ausgewählten Personen jede Person gehört wird und sich gut einbringt.
Die Zeitbegrenzung auf insgesamt 90 Minuten pro Arbeitsrunde stellt sicher, dass keine Zeit für häufig unnötige Diskussionen ist und dass sehr lösungsorientiert vorgegangen und konstruktiv miteinander umgegangen wird.
Die Erfahrung zeigt, dass die Empfehlungen der TeilnehmerInnen durch die Gruppenintelligenz, das versammelte Lebenswissen, den Experteninput und den gesunden Menschenverstand immer am Gemeinwohl orientiert sind und keine Partikularinteressen durchgesetzt werden.
Ideal ist ein halber Tag mit zwei Arbeitsrunden, es sind aber auch 4 Arbeitsrunden an einem Tag möglich. Je größer der Zeitaufwand, desto schwieriger ist es, genug TeilnehmerInnen zu gewinnen. Allerdings nimmt die Effizienz der Arbeitsrunden zu, weil die TeilnehmerInnen den Ablauf schon kennen.
Beim Zusammenfassen der Empfehlungen darf nichts verloren gehen. Alles wird dokumentiert.